Dorin erzählt
hier ein wenig aus den guten alten (sic!) Zeiten, in denen wir doch tatsächlich das erste Mal "zusammen arbeiten" durften!
Begonnen hat sein Beitrag damit, daß er in seinem Book-Shop ein neueres Buch entdeckt, dessen
Autor Urheber uns seinerzeit beruflich zusammenbrachte. Hanno Schilf! Den ich fast nicht besser charaktisieren kann, als es Dorin schon tat:
"Hanno war an und für sich ein Filmproduzent, wie man ihn in den siebziger und achtziger Jahren in München nur zu oft sah: Gschaftlhuber meets Gebrauchtwagenhändler, große Visionen, aber kannst Du mir mal fünf Mark leihen, das große Rad drehen und zugleich am Büroboden auf allen Vieren nach einem Krümel Haschisch suchen."
Wobei meine Zeit mit Hanno schon viel früher begann. 12 oder 13 mag ich gewesen sein, vielleicht auch 14, ich weiß es nicht mehr so genau. Jung war ich auf jeden Fall, so Großstadtjung in den 70ern eben.
Und als Großstadtkind im Cafe Capri auf der Leopoldstraße in München schon in frühen Jahren Stammgast. Dort hing neben den üblichen Verdächtigen, wie Klaus Lemke, Martin Müller, Peter Przygoda, Mischa Lampert samt Partnerin
Sylvie Silvia Melzer, Paul Lyss, Rainer Werner Fassbinder (sofern er nicht in der Eiche oder mal wieder in Berlin war), Lothar Elias Stickelbrucks, Uschi Obermeier und vielen vielen anderen, deren Namen mir - zumindest momentan entfallen sind - eben auch Hanno Schilf rum. Mit einem Schäferhund. Der ihm - wie ich damals dachte - immer entlief, da ich ihn ständig irgendwo alleine in Schwabing rumtraben sah. Ich also immer den Hund geschnappt, ihn (mächtig stolz) ins Capri geschleppt und für diese "Rettungsaktionen" Eis bis zum Abwinken bekommen. Wie mir Hanno viele Jahre später erzählte, war der Hund allerdings immer alleine unterwegs und hat auch so alleine zurück gefunden. Aber da alle es so
spaßig nett fanden, daß ich den Hund immer wieder auf´s neue anschleppte, brachte es niemand übers Herz mir die Wahrheit zu sagen. Mir war es ja nur Recht. In jungen Jahren gab es dafür Eis. Und später (viel später) besagten ersten Job mit Dorin. Man kann also rückblickend sagen, Dorin und mich hat ein Schäferhund zusammengebracht!
Aber wie es in diesen jungen Jahren weiterging im Cafe Capri und was ich eines Tages gegenüber in der "Klappe" entdeckte, dazu demnächst mehr in diesem Blog...
7 Kommentare:
Sylvie? Muß vor meiner Zeit gewesen sein, ich kannte Mischa nur mit Susanne, in die ich mich unsterblich verliebt habe...
Und Stickelbrucks hängt immer mal wieder im 61er herum, während Lemke glücklicherweise sich in der Türkenstraße wohler zu fühlen scheint als in unserem Barerkiez. Gott sei dank!
Sylvie (also eigentlich Silvia) war nicht (oder doch? wer weiß es so genau) seine Bett-Partnerin, sondern seine Geschäftspartnerin!
Ihr kennt Lokale, die vor 30 existierten?
DAS Capri gab es 1984 schon nicht mehr, als ich nach München kam. Es gab als Nachfolger ein Capri NY. Da konnte man immerhin auch noch nett sitzen und die eben bei Lehmkuhl erworbenen Bücher durchschmökern.
Na ja, so alt wie Marc ist, war er mit 12, 13 noch im Original-Capri – wir sind schließlich beide schon über vierzig...
Ich selbst habe es aber nie bewußt wahrgenommen, ich habe in der Zeit gerade erst einmal angefangen, das Venezia zu frequentieren.
In der Klappe war ich auch nur, um die Hauszeitschrift des Isabella Kinos dort auszulegen. Mein Nachtleben spielte sich eher im Club Thomas im Glockenbachviertel ab.
Stimmt es eigentlich, Marc, daß eine Zeit lang im Capri die Löffel Löcher hatten, damit sie die Junkies nicht benutzen konnten?
@ anonym
Eigentlich wollten wir den/das Blog ja zuerst "Methusalems Erinnerungen (c)" nennen...
@ Dorin
Ich glaube, das mit den Löffeln war erst im alten Florian der Fall, oder war es im Drugstore? Zumindest kann ich mich (mit 10,11,12 oder 13 oder wie alt auch immer) nicht an Löcherlöffel im Capri erinnern...
Wir sollten Silvio in der Tagesbar fragen, seinem Vater hat doch das Capri gehört, oder?
Im Florian hätte ich ja eher erwarten, daß man den Fixern das Besteck reicht...
Das mit Silvio stimmt. Ich habe ihm damals immer geneidet, daß er umsonst das damals lecker weltbeste Eis futtern durfte!
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